Bahnindustrie-Präsident Karl: Konsequente Anwendung des Bestbieterprinzips und berechenbare politische Rahmenbedingungen notwendig
Seit einigen Wochen wird eine intensive Diskussion um den heimischen Schienenverkehr geführt. Die im internationalen Vergleich starke und sehr exportorientierte österreichische Bahnindustrie beobachtet diese Entwicklung mit Interesse und Sorge.
„Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreiber sind für die Bahnindustrie essentielle Referenzkunden, um innovative Produkte auf den Markt zu bringen und damit im Export zu reüssieren. Angesichts einer Exportquote von 70% kann dieser Zusammenhang gar nicht überbewertet werden“, betont Thomas Karl, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie.
Volkswirtschaftliche Relevanz
Mit ihren mehr als 9.000 Beschäftigten stellt die Bahnindustrie bei einem Jahresumsatz von zuletzt 3,1 Mrd. Euro einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Laut einer aktuellen Studie des ECONOMICA-Instituts trägt sie immerhin 2,1 Mrd. Euro zur österreichischen Gesamtwertschöpfung bei und sichert 20.300 Arbeitsplätze.
Innovations-Weltmeister Bahnindustrie
Nicht zuletzt die hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) von 6% des Umsatzes haben die österreichische Bahnindustrie zum Innovations-Weltmeister gemacht: Mit 41 Erfindern bahnrelevanter Patente pro einer Million Einwohner und den höchsten F&E-Ausgaben pro Kopf im Schienenfahrzeugbau belegt sie den absoluten internationalen Spitzenplatz.
Enorme Bedeutung des Schienenverkehrs
Verbandspräsident Thomas Karl verweist vor diesem Hintergrund auf die enorme Bedeutung der Schiene in Österreich:
Langfristiger Horizont unabdingbar
Entscheidungen in sämtlichen Bereichen der Schienenverkehrssysteme haben immer einen langen Vorlauf und führen stets zu sehr langfristig wirksamen Investitionen. „Dafür braucht es natürlich auch langfristige politische Strategien und berechenbare politische Rahmenbedingungen“, unterstreicht Thomas Karl.
„Die Zulieferindustrie plädiert für eine konsequente Anwendung des Bestbieterprinzips, damit die anerkannte Wettbewerbsstärke der heimischen Bahnindustrie zum Nutzen aller zum Tragen kommen kann“, so Karl abschließend.
Rückfragen:
Ronald Chodász, Tel.: 0664/619 25 05, chodasz[at]bahnindustrie[dot]at
CP/14.09.2017