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Siemens Mobility Austria GmbH



Alternative Antriebe: Siemens Mobility bietet nach Batteriezügen nun auch Wasserstoffzug


  • Deutsche Bahn und Siemens Mobility starten ins Wasserstoff-Zeitalter
  • Gemeinschaftsprojekt entwickelt neuen Regionalzug und spezielle Tankstelle, Gesamtsystem soll ein Jahr getestet werden
  • Batteriezug Desiro ML „Cityjet eco“ für Österreichs Streckennetz optimal – Batterielösung ab Dez 2023 in Baden-Württemberg im Einsatz

 

Die Deutsche Bahn und Siemens Mobility testen den Einsatz eines neuen Zuges mit Wasserstoffantrieb aus Basis des Regionaltriebzugs Mireo Plus. Der Zug wird mit einem neu zu entwickelnden Wasserstoffantrieb ausgerüstet und so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge bei einer Reichweite bis 600 Kilometern sein. Geplant ist ein einjähriger Probebetrieb des Zuges im Raum Tübingen, bei dem der Zug gemeinsam umfangreich getestet und unter anderem eine spezielle Tankstelle, die eine besonders schnelle Betankung ermöglicht, entwickeln werden wird. In diesem Projekt rüstet die DB auch ein Instandhaltungswerk um, damit der Wasserstoffzug dort gewartet werden kann. Beide Unternehmen wollen damit ein klimafreundliches Gesamtsystem aus Fahrzeug und Infrastruktur testen.

Alternative Antriebe bei Siemens Mobility: Wasserstoff und Batterie
Um die CO2-Emissionen auf der Schiene weiter zu senken, bietet Siemens Mobility alternative Antriebe für Schienenfahrzeuge an, die Dieseltriebzüge im Regionalverkehr ersetzen können. Dabei setzt Siemens Mobility gleichermaßen auf Batterie- und auch Wasserstofftechnologie, die maßgeschneidert zum Einsatz kommen können.

Welche der beiden Lösungen besser ist, hängt stark vom jeweils geplanten Einsatzgebiet ab: Vereinfacht ausgedrückt erfordert ein Wasserstoffstoffzug in der Beschaffung etwas höhere Investitionen, hat aber bei sehr langen Strecken, die keine Zwischenauflademöglichkeit bieten, Vorteile. Ein Batteriezug wie etwa der Pilotzug Desiro ML „Cityjet eco“ der ÖBB oder auch der Mireo plus B Ortenau für Baden-Württemberg hingegen punkten mit geringen Life Cycle Kosten. Sie sind optimal, um ländliche Regionen über eine durchgebundene Kombination von Haupt- und Nebenstrecken an Ballungszentren anzubinden, was etwa für Pendler und Schüler wichtig ist sowie die Regionen insgesamt stärkt. In diesem Fall fährt der Zug auf den längeren, elektrifizierten Hauptstrecken mit umweltfreundlichem Bahnstrom, auf den Nebenstrecken-Abschnitten nutzt er Energie aus seinen mitgeführten Batterien. Der Batteriezug Desiro ML wurde von Siemens Mobility speziell für die Anforderungen des österreichischen Streckennetzes entwickelt und hat als „Cityjet eco“ der ÖBB als europaweit erster elektro-hybrid-Zug im Sommer 2019 die uneingeschränkte behördliche Zulassung erhalten.

Herstellerunabhängig ist beiden Technologien gemeinsam, dass größere Batterien entweder als Energiespeicher (Batterieantrieb) oder als Zwischenpuffer (Wasserstoff) zum Einsatz kommen.

Projektdetails Wasserstoffzug DB – Siemens Mobility
Die Deutsche Bahn entwickelt eine neuartige Wasserstofftankstelle. Dort kann der Zug in derselben Zeit betankt werden wie ein Dieselzug. Der Wasserstoff wird in Tübingen vor Ort mit Hilfe von Bahnstrom produziert, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Um den Zug warten zu können, wird das DB-Werk in Ulm teilweise umgebaut.

Während des für 2024 geplanten Probebetriebs zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim wird der Zug einen dort fahrenden Dieseltriebwagen ersetzen. Geplant sind etwa 120.000 Kilometer planmäßiger Bahnbetrieb. Der Wasserstoffantrieb wird dabei in einem Jahr etwa 330 Tonnen CO2 einsparen. Neben der weiteren Elektrifizierung ist der Einsatz von Wasserstoffzügen für die DB eine Möglichkeit, klimaneutral zu werden.

Michael Peter, CEO Siemens Mobility: „Siemens Mobility und Deutsche Bahn entwickeln zusammen die nächste Generation des H2 Traktionssystems – ein Gesamtsystem aus Wasserstoffzug und Infrastruktur, inklusive einer neuen, innovativen Schnellbetankung in nur 15 Minuten. Der Zug zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für bis zu 1,1 m/s² Beschleunigung und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Diese neuartige Technologie wird den operativen Zugverkehr mit Wasserstoffantrieb schneller, effizienter und umweltfreundlicher gestalten. Wasserstoffantrieb ist eine emissionsfreie und fortschrittliche Antriebsform für Züge, die die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs ermöglicht und erheblich dazu beiträgt unsere Klimaziele zu erreichen.“

 

 Informationen zum Unternehmen: www.siemens.com/ingenuityforlife