Stöger/Kern/Röss: Innovationskraft der Bahnindustrie schafft Wachstum und entwickelt weltweit gefragte Verkehrslösungen
Verkehrslösungen Made in Austria: 71 Prozent werden exportiert
9-prozentige-F&E-Quote ist Triebfeder für den Erfolg der heimischen Bahnindustrie
Verband der Bahnindustrie schreibt erstmals Innovationspreis aus
„In Österreich wird die Eisenbahn ständig neu erfunden. Unsere Bahntechnologie ist einer der innovativsten Wirtschaftsbereiche des Landes. Nirgendwo sonst ist die Zahl der bahnbezogenen Patente so hoch wie in Österreich“, so Verkehrs- und Technologieminister Alois Stöger anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, und Wolfgang Röss, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie. Für Stöger ist die Vorreiterrolle der heimischen Bahnindustrie eine Visitenkarte für Österreich, denn so der Minister: „Gerade die Eisenbahnindustrie ist ein sehr exportorientierter Wirtschaftsbereich, das erfahre ich bei jedem Auslandsbesuch. Eisenbahn-Technologie „Made in Austria“ ist weltweit gefragt und schafft so nachhaltig Aufträge und Arbeitsplätze im Land.“
„Eine exzellente Verkehrsinfrastruktur bildet das Rückgrat leistungsfähiger Volkswirtschaften. Das System Bahn, die österreichischen Bahnunternehmen und die heimische Bahnindustrie, ist zudem Impulsgeber für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung“, ist Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG überzeugt. „Die ÖBB sind zudem der größte Ausbildner für technische Lehrberufe in Österreich. In der Bahnindustrie gibt es mit 3,8 Prozent Anteil mehr Lehrlinge als in der Gesamtwirtschaft mit 3,1 Prozent Anteil. Schon die Ausbildungskapazität zeigt die Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft.“
8.100 Beschäftigte erwirtschaften 2,6 Milliarden Euro Umsatz mit einer Exportquote von 71 Prozent
In Österreich sind 8.100 Personen in den Unternehmen der Bahnindustrie beschäftigt und erwirtschaften 2,6 Milliarden Euro an Umsatz. Die innovativen Lösungen und Produkte der österreichischen Bahnindustrie werden weltweit exportiert – die Exportquote beträgt 71 Prozent, so eine Studie des Verbandes der Bahnindustrie. „Mehr als zwei Drittel unserer Produkte sind weltweit gefragt. Gleichzeitig schaffen wir hohe Wertschöpfung in Österreich“, erklärt Wolfgang Röss. „Zum Beispiel liefern für eine in Österreich gefertigte Straßenbahn rund 137 Betriebe zu, 40 Prozent davon aus Österreich. Zahlreiche Unternehmen der Bahnindustrie beliefern von Österreich aus die ganze Welt. Antriebssysteme für Schienenfahrzeuge wie in den Wiener ULF-Straßenbahnen kommen beispielsweise in Wien, in Sevilla, in Brüssel oder auch in Seattle zum Einsatz. Fahrerlose Züge werden etwa nach Kuala Lumpur, Deutschland oder China exportiert – der Großteil der Fertigung findet in Österreich statt“, erläutert Röss.
Referenzkunde ÖBB: „Versuchslabor“ für innovative Bahnindustrie
Erfolgreiche Referenzmärkte sind für exportorientierte Unternehmen eine Grundvoraussetzung. „Die ÖBB sind für die heimische Bahnindustrie so etwas wie ein Versuchslabor und bieten den Unternehmen einen stabilen Heimmarkt für neue Entwicklungen. Nicht zuletzt deshalb finden sich die österreichischen Betriebe auf praktisch jeder Eisenbahnbaustelle dieser Welt,“ erklärt Christian Kern.
9-prozentige-F&E-Quote ist Triebfeder für den Erfolg der heimischen Bahnindustrie
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der österreichischen Bahnindustrie ist ihre Innovationskraft.
Österreich belegt in der internationalen Patentstatistik im Bereich Bahn und Schiene mit 45 Patenten pro eine Million Einwohner den Platz eins. Die Forschungs- und Entwicklungsquote (inkl. Engineeringleistungen) beträgt rund 9 Prozent. „Zahlreiche Unternehmen der österreichischen Bahnindustrie haben ihre weltweit agierenden Kompetenzzentren in Österreich. Die hohe Forschungsquote von 9 Prozent im Zusammenspiel mit Produktion in Österreich ist unser Erfolgsrezept. Die Feedbackschleife F&E, Produktion und Markt ermöglicht es, rasch auf Marktbedürfnisse zu reagieren und Know-how sowohl aus der Forschung als auch Produktion zu verbinden,“ erklärt Röss.
Die Innovationskraft zeigt sich insbesondere in den Bereichen von Schienen, Weichen, Bahnbaumaschinen, elektrischen Antrieben, Fahrwerken und Drehgestellen, Reisezugwagen, U-Bahn-, Stadtbahn- und Straßenbahnzügen sowie bei Sicherungs-, Leit- und Kommunikationssystemen. Aktuelle Beispiele zu den Innovationen der Bahnindustrie unter www.bahnindustrie.at
Infrastrukturen für zukünftige Mobilität
Mobilität steht vor großen Herausforderungen: Die Bevölkerung in den Ballungsräumen wächst und nachhaltige Verkehrslösungen sind gefragt. In den Großstädten stagniert oder sinkt die Autonutzung, immer mehr Menschen benutzen öffentliche Verkehrsmittel.
„Um den zukünftigen Kapazitätsgrenzen im öffentlichen Verkehr vorzubeugen, muss rasch in Infrastruktur und Fahrzeuge investiert werden“, ist Röss überzeugt. „Verkehrsinfrastrukturen haben eine sehr lange Nutzungsdauer von vielen Jahrzehnten. Wenn wir 2030 innovativ sein wollen, müssen wir jetzt starten. Die Bahnindustrie ist gut gerüstet, die Zukunft der Mobilität aktiv zu gestalten“, so Röss abschließend.
Erstmals Innovationspreis zum Jubiläum „10 Jahre Verband der Bahnindustrie“
Der Verband der Bahnindustrie schreibt erstmals anlässlich seines 10-jährigen-Jubiläiums einen Innovationspreis in der Höhe von 3.000 Euro aus. Gefragt sind wissenschaftliche Arbeiten aus dem gesamten Eisenbahnwesen. Nähere Details unter www.bahnindustrie.at .
Pressebilder sowie eine Infografik zu Österreichs Bahnindustrie finden Sie unter http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7113
Über den Verband der Bahnindustrie
Der Verband der Bahnindustrie wurde 2005 als eigenständiger Branchenverband gegründet. Oberstes Ziel ist es, die Interessen der in Österreich aktiv tätigen eisenbahntechnischen Industrie zu vertreten sowie die Rahmenbedingungen für diese leistungsorientierte und innovative Branche auf nationaler und internationaler Ebene positiv mitzugestalten. Er repräsentiert einen starken und stetig wachsenden, innovativen und exportorientierten Wirtschaftsbereich. Die rund 25 Mitgliedsunternehmen kommen aus allen Produktions- und Entwicklungsbereichen, die Lösungen für die verschiedensten Schienenverkehrssysteme realisieren. Das reicht von Sicherungs-, Leit- und Kommunikationssystemen über Antriebskomponenten bis hin zu kompletten Triebzügen. www.bahnindustrie.at
Rückfragehinweise:
BMVIT
Christoph Ertl, BA Pressesprecher des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie T: +43 1 711 62 65 8818 E: christoph[dot]ertl[at]bmvit[dot]gv[dot]at
ÖBB
Mag. Michael Braun
T: +43 664 2869990 E: michael[dot]braun[at]oebb[dot]at
Verband der Bahnindustrie
Mag. Margit Haiden, FEEI Kommunikation
T: +43 664 619 25 88 E: haiden[at]feei[dot]at